LESERFRAGEN EXPERTENTELEFON \"Herzbeschwerden\" am 16.9.2010

Hilfe - Mein Herz rast und klopft bis zum Hals!

Die zehn wichtigsten Leserfragen vom Expertentelefon am 16.09.2010

 

 

 

 

 

 

 

Meine Tochter ist 17 und hat furchtbares Herzrasen, seit sie die Schule gewechselt hat. Der Arzt konnte nichts finden. Wie kann ich ihr helfen?

  • Hans-Jürgen Richter: Trennungsängste, wie sie durch einen Schulwechsel hervorgerufen werden können, sind ein relativ häufiger Auslöser für seelisch bedingte Herzbeschwerden. Als Mutter sollten Sie das Gespräch mit Ihrer Tochter suchen. Bieten Sie offen Ihre Hilfe und die der Familie an. Vielleicht lohnt ein Gespräch mit den neuen Lehrern bzw. der Schulleitung. Auch der Arzt sollte es nicht bei der Feststellung „nichts finden zu können“ belassen.

Ich wache nachts immer wieder auf, weil mein Herz so stark schlägt. Wie kann das sein, im Schlaf müsste der Puls doch nach unten gehen?

  • Prof. Dr. med. Joachim Schmidt: Bei Beschwerden dieser Art ist zunächst zu klären, ob eine behandlungsbedürftige Erkrankung des Herzens oder eine vegetative Störung vorliegt. Auch eine Störung der Schilddrüsenfunktion kann zu derartigen Beschwerden führen. Wenden Sie sich zur Klärung dieser Fragen an Ihren Hausarzt.

    Sind organische Ursachen ausgeschlossen, dann kann es sich um eine Störung der Funktion des vegetativen Nervensystems handeln. Obwohl normalerweise der Puls im Schlaf nach unten geht, kann es in diesem Fall nachts unerwartet zu einer Überaktivität des Herzens mit Herzklopfen und Herzrasen kommen. Ausgelöst werden kann das durch eine Überaktivität des sympathischen Nervensystems. Häufige Ursachen dieser Funktionsstörungen sind zu viel Stress, Ärger und unzureichend verarbeitete Erlebnisse des Tages. Aber auch ein Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, z. B. Magnesium, kann dazu beitragen.

Ich habe gelesen, dass ich als Diabetiker ein deutlich erhöhtes Herzinfarktrisiko habe. Das macht mir nun große Sorgen. Wie kann ich mein Herz schützen?

  • Prof. Dr. med. Hilmar Stracke: Leider stimmt es, dass Diabetiker wesentlich häufiger einen Herzinfarkt erleiden als Nicht-Diabetiker. Das liegt daran, dass der erhöhte Blutzucker die Gefäßverkalkung fördert. Gleichzeitig verursacht Diabetes auch Nervenschäden, wodurch warnende Herzbeschwerden oftmals ausbleiben. Außerdem ist der Typ-2-Diabetes eine sehr komplexe Stoffwechselstörung, die häufig auch noch mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Fettstoffwechselstörungen einhergeht. Sie können Ihr Herz aber effektiv schützen, indem Sie alle Ihre Risikofaktoren aktiv angehen: Lassen Sie Ihre Blutzucker-, Blutdruck- und Blutfett-Werte regelmäßig vom Arzt untersuchen und unterstützen Sie die medikamentösen Maßnahmen durch regelmäßige Bewegung und eine vitaminreiche, kalorienbewusste Ernährung. Auch eine Ergänzung von Magnesium ist sehr empfehlenswert. Ein Mangel an diesem Mineralstoff tritt bei Diabetikern häufig auf und ist ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und Herzinfarkt verbunden. Zum Schutz von Herz und Kreislauf ist die Verbindung aus Magnesium und dem Biofaktor Orotat, das Magnesiumorotat, von besonderem Nutzen.

Bei mir wurde eine koronare Herzerkrankung festgestellt. Medikamentös bin ich von meinem Arzt gut eingestellt. Trotzdem werde ich die schreckliche Angst vor einem Herzinfarkt einfach nicht los - insbesondere bei Aufregung oder Stress, wenn mein Herz spürbar schneller schlägt. Was kann ich noch tun, um mein Herz zu schützen?

  • Uwe Gröber: Grundsätzlich sollten Sie bei Störungen des Herz-Kreislauf-Systems auf eine gesunde Lebensweise und eine gute Versorgung mit Magnesium achten. Der lebenswichtige Mineralstoff steuert die Pumpkraft und den Rhythmus des Herzmuskels. Gleichzeitig beugt er Störungen der Gefäßfunktion vor. Über die Ernährung sind wir häufig zu schlecht mit Magnesium versorgt. Das können Sie durch die Messung der Magnesiumkonzentration im Vollblut bei Ihrem Arzt überprüfen lassen. Bei einer Unterversorgung haben sich vor allem Magnesiumorotatsalze bewährt, die vom Körper gut verwertet werden.

Ich bekomme oft ohne Grund Herzrasen. Kann das meinem Herz auf Dauer schaden?

  • Prof. Dr. med. Joachim Schmidt: Für ein gesundes Herz, besonders jüngerer Menschen, ist diese Belastung ohne schädigende Auswirkungen. Liegt aber bereits eine Schädigung des Herzens vor, z.B. bei Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit oder durch einen Herzinfarkt, dann kann Herzrasen zu einer starken Belastung werden. Auch bei älteren, an sich noch weitgehend herzgesunden Menschen ist auf Dauer eine schädigende Auswirkung möglich. Denn bei ihnen kann sich die Durchblutung des Herzens häufig nicht mehr so gut an erhöhte Belastungen anpassen.

Ich bin Diabetiker und leide seit einiger Zeit häufig an einem Beklemmungsgefühl in der Brust, an depressiven Verstimmungen und nächtlichen Wadenkrämpfen. Kann das mit dem Diabetes zusammenhängen?

  • Prof. Dr. med. Hilmar Stracke: Ein Beklemmungsgefühl in der Brust kann auf eine koronare Herzerkrankung hinweisen, für die Diabetiker ein erhöhtes Risiko haben. Lassen Sie dies von einem Arzt unbedingt abklären. Auch depressive Verstimmungen treten bei Diabetikern gehäuft auf. Nächtliche Wadenkrämpfe sind typisch für einen Magnesiummangel. Da Diabetiker den Mineralstoff vermehrt ausscheiden, ist ein Mangel hier häufig. Eine Unterversorgung mit Magnesium kann übrigens auch Herzbeschwerden oder Beklemmungsgefühle und depressive Verstimmungen verursachen. Ein Therapieversuch mit einem geeigneten Magnesiumpräparat ist daher auf jeden Fall empfehlenswert.

Mein Hausarzt möchte mich wegen meines unerklärlichen Herzrasens zum Psychotherapeuten schicken. Ob das etwas bringt?

  • Hans-Jürgen Richter: Nur keine Berührungsängste, was den Psychotherapeuten betrifft! Der Schritt zu entsprechenden Ärzten bzw. Psychologen ist nur konsequent, wenn organisch für Ihr offenbar sehr bedrückendes Herzrasen keine Erklärung gefunden werden kann. Das Gespräch mit den Psychotherapeuten kann ausgesprochen gut tun. Durch Verfahren wie das der Verhaltenstherapie lernen Sie, mit den zum Herzrasen führenden Problemen bzw. entsprechenden Auslösern besser umzugehen. Außerdem verfügen die Therapeuten über Entspannungs-techniken, mit denen Sie Ihr vegetatives Nervensystem wieder besser in den Griff bekommen. Das wird Ihnen nicht nur hinsichtlich des Herzrasens helfen, sondern kann Ihr ganzes Leben positiv verändern.

Ich stehe beruflich und privat derzeit heftig unter Strom. Seit einiger Zeit spüre ich ein starkes Herzpochen, fühle mich innerlich aufgewühlt und habe nun große Angst um mein Herz. Mein Arzt konnte keine organische Ursache finden.

  • Hans-Jürgen Richter: Sie sollten sich als erstes fragen: Was sind die Ursachen für meinen negativen Stress, wo liegen die tieferen Probleme? Zwar ist Ihr Herz offensichtlich noch gesund, so dass es für entsprechende Ängste zurzeit noch keinen Grund gibt. Trotzdem leidet es auf Dauer unter dem Druck. Bringen Sie Ihr Leben möglichst bald in Ordnung, setzen Sie Schwerpunkte: Ist alles so wichtig, wie es Ihnen im Moment erscheint? Auch Auszeiten müssen mal sein, um damit Motivation und Kreativität ankurbeln zu können. Was das "starke Herzpochen" betrifft, empfehle ich Ihnen Magnesiumorotat aus der Apotheke. Es ist eine herzschützende und herzstärkende Kombination der natürlichen Biofaktoren Orotsäure und Magnesium. Damit bekommen Sie die angsterzeugenden Herzprobleme besser in den Griff. Eine grundlegende Änderung Ihres Lebensstils aber ist unumgänglich.

Meine Frau klagt seit einiger Zeit oft über Herzrasen. Kann das auch von zu viel Kaffee kommen? Sie trinkt pro Tag fünf bis sechs Tassen.

  • Uwe Gröber: Das im Kaffee enthaltene Koffein regt das zentrale Nervensystem an, wodurch auch die Pulsfrequenz steigen kann. Außerdem wirkt viel Kaffee wie eine Entwässerungstablette. Dadurch gehen dem Körper vor allem die Mineralstoffe Magnesium und Kalium verloren. Ihre Frau sollte den Kaffeekonsum in jedem Fall etwas reduzieren und regelmäßig ein gut verfügbares Magnesiumpräparat, z.B. mit Magnesiumorotat, einnehmen. Lässt das Herzrasen dann nicht nach, sollte auf jeden Fall der Arzt um Rat gefragt werden.

Ich bin in den Wechseljahren und fühle mich oft beklommen. Meine Brust ist wie eingeschnürt. Kann das mit den Hormonen zusammenhängen?

  • Prof. Dr. med. Hilmar Stracke: Ja, die von Ihnen beschriebenen Symptome können durchaus mit den Hormonveränderungen in den Wechseljahren zusammenhängen. Durch eine Blutuntersuchung können Sie den Östrogenspiegel bestimmen lassen und falls erforderlich, mit Ihrem Gynäkologen über die Möglichkeit einer Hormonersatztherapie sprechen. Das Beklemmungsgefühl in der Brust kann aber auch auf eine koronare Herzerkrankung hinweisen. Das sollten Sie unbedingt durch ein EKG von Ihrem Arzt überprüfen lassen. Auch ein Magnesiummangel tritt in den Wechseljahren häufiger auf und kann diese Beschwerden verursachen.
Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen